Dresdner Heide von Anker bis Zirkel - wanderweg.org

Kannenhenkel

Der Kannenhenkel ist einer der älteren Heidewege und auch schon während der Kartierung im 16. Jahrhundert vorhanden. Der Weg hieß ursprünglich „Kolmischer Weg“ und bildete die kürzestmögliche Verbindung von Dresden nach Langebrück. Allerdings setzte sich im Laufe des 18. Jahrhundets die volkstümliche Bezeichnung „Kannenhenkel“ durch. Diese entstand aufgrund des Symbol als gepunktete P, welches von der einfache Bevölkerung in Unkenntnis des Alphabets als Kannenhenkel gedeutet wurde. Die Wegeführung des Kannenhenkel wurde im Laufe der Zeit auch angepasst, so verlief er ursprünglich durch die Hofewiese. Geblieben ist aber die nach wie vor sehr kurze und direkte Verbindung von Dresden nach Langebrück.

Der Beginn des Kannenhenkel lag ursprünglich etwa dort, wo heute die Marienallee an der Jägerstraße beginnt. Von dort ging es weiter in nördlicher Richtung zur Stauffenbergallee und auch von dort weiter als Marienallee, die auf dem Kannenhenkel angelegt wurde und dessen ursprünglichen Verlauf folgt. Ursprünglich wurde die im Zuge des Baus der Albertstadt angelegte Straße auch noch als Kannenhenkel bezeichnet, bevor sie 1897 zu Ehren von Prinzessin Maria Anna umbenannt wurde. Am nördlichen Ende der Marienallee findet sich heute der Anfang des Kannenhenkel-Weges. Nach wenigen Metern teilt er sich in „Alter Kannenhenkel“ und „Gebauter Kannenhenkel“ auf.

Der alte Kannenhenkel ist der ursprüngliche Verlauf des Weges, was auch an der Wegeführung deutlich wird. Der gebaute Kannenhenkel ist eine zwischen 1861 und 1880 angelegte Waldstraße, welche für die Bewirtschaftung des Waldes und dessen leichtere Durchquerung angelegt wurde, entsprechend ist der Verlauf geradliniger und die Steigungen gleichmäßiger. In Teilen vereinigt sich der gebaute Kannenhenkel sich mit dem etwa 50 Jahre zuvor entstandenen F-Flügel, auch gibt es einige Abschnitte, auf denen der alte und der gebaute Kannenhenkel eine gemeinsame Wegeführung aufweisen. Kurz vorm Erreichen der Kannenhenkelbrücke vereinigen sich „Alter Kannenhenkel“ und „Gebauter Kannenhenkel“ zu einem Weg und laufen die letzten Meter auf die gleichnamige Brücke zu.

Ab der Kannenhenkelbrücke existiert nur der alte Kannenhenkel, wobei diese ursprünglich entlang des Steingründchenwassers verlief und die Hofewiese querte. Im 18. Jahrhundert wurde der Kannenhenkel auf den heutigen Verlauf in Richtung Langebrück geändert. Dabei umgeht der Kannenhenkel die Hofewiese an deren nördlichen Ende und verläuft dann geradlinig nach Langebrück. Nachdem an der linken Seite des Weges das Albert-Richter-Denkmal passiert wurde, entsteht aus dem bald endenden Kannenhenkel die gleichnamige Straße zur Ehren des Malers Albert Richter.