Dresdner Heide von Anker bis Zirkel - wanderweg.org

Personen

Viele Menschen haben sich um die Dresdner Heide Verdienste erworben oder sind auf andere Weise eng mit ihr verbunden. Häufig wurden Wege, Quellen oder andere Orte in der Heide nach ihnen benannt. Die nachfolgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und nennt nur eine Auswahl der wichtigsten Personen rund um die Dresdner Heide.

Karl Victor Böhmert (1829 - 1918)

Als Sohn des Pfarrers Karl Friedrich Böhmert war Viktor Böhmert ein Journalist, Freihändler, Volkswirt und Statistiker. Er engagierte sich besonders für Arme und Mittellose, so entwickelte sich der Verein Volkswohl unter seiner Führung sehr erfolgreich. Auch sein Sohn, der Landrichter Dr. Karl Böhmert (1862 - 1898), engagierte sich sehr in diesem Bereich, ihm zu Ehren befindet sich seit 1899 ein Gedenkstein am Rande der Dresdner Heide, welcher heute vor der Schule für Körperbehinderte auf der Fischhausstraße steht. Das Grab von Viktor Böhmert und seines Sohnes befindet sich auf dem Johannisfriedhof in Dresden.

Weitere Informationen: Stadtwiki Dresden - Viktor-Böhmert-Weg - Wikipedia

Johann Heinrich Cotta (1763 - 1844)

Geboren als Sohn eines Försters erwarb Cotta schon von frühester Kindheit an vielfältige Kenntnisse der Forstwirtschaft und auch sein weiterer Lebensweg sollte dieses Thema zu seiner Hauptaufgabe machen. Er gilt gemeinhin als einer der bedeutensten Forstwissenschaftler und war ab 1911 in Tharandt tätig. Von dort aus entwickelte er eine Vielzahl von Ansätzen für eine moderne Forstwirtschaft.
Auch für den Laien sichtbarstes Ergebnis seiner Arbeit ist die Aufteilung von Wäldern in Forstabteilungen, was Grundlage für die weitere Bewirtschaftung des Waldes war. Das System aus Flügeln und Schneisen ist noch heute in einer Vielzahl von Wäldern zu finden, so im Tharandter Wald, im Zellwald, in der Laußnitzer Heide und eben auch in der auf wanderweg.org thematisierten Dresdner Heide.

Zu Ehren von Heinrich Cotta gibt es eine Reihe von Denkmälern und auch die Heinrich-Cotta-Straße am südlichen Rand der Dresdner Heide wurde nach ihm benannt. Das Grab von Heinrich Cotta befindet sich im Tharandter Wald und war repräsentativ von ursprünglich 80 Eichen umgeben, welche zu seinem 80. Geburtstag im Jahr vor seinem Tod angepflanzt wurden.

Weitere Informationen: Stadtwiki Dresden - Heinrich-Cotta-Straße - Wikipedia

Paul Eugen Degele (1834 - 1886)

Geboren in München, entstammt Eugen Degele einer künstlerischen Familie. Ausgebildet in München wurde er Geiger der Münchner Hoftheaterkapelle und gab kurz darauf sein Debüt als Bariton. 1861 wurde er Mitglied der Dresdner Hofoper, seit 1875 trat er als Kammersänger auf.

Da er die Fassung der Quelle stiftete, wurde nach ihm die Degelequelle benannt. Ihm zu Ehren trägt die Degelestraße in Dresden Loschwitz seinen Namen. Bestattet wurde Eugen Degele auf dem Loschwitzer Friedhof.

Weitere Informationen: Degelestraße - Wikipedia

Edmund Guido Hammer (1821 - 1898)

Auf dem St.-Pauli-Friedhof wurde Guido Hammer bestattet.

Weitere Informationen: Stadtwiki Dresden - Wikipedia

Karl Jahn (1910 - 1996)

Nicht nur als Oberförster in den Jahren 1958 bis 1975 machte Karl Jahn sich sehr verdient um die Dresdner Heide - so geht die Ernennung als Landschaftsschutzgebiet ganz wesentlich auf ihn zurück - auch in den Jahren nach seinem Renteneintritt bis zum seinem Tode war er ihr sehr verbunden. Nach ihm wurde auf dem Gebiet des Hellers der Oberförster-Jahn-Weg benannt. Auf dem Friedhof der Dorfkirche Schellerhau befindet sich das Grab von Karl Jahn.

Weitere Informationen: Stadtwiki Dresden

Camillo Marcolini (1739 - 1814)

Um 1800 wurden durch Camillo Graf Marcolini-Ferretti - so sein späterer vollständiger Name - auf dem Gebiet der Langebrücker Hofewiese (heute nur als Hofewiese bezeichnet), die ersten Gebäude errichtet. Es handelte sich um das Wohnhaus für den Wiesenvogt und ein Stallgebäude. Zu der Zeit wurde die Hofewiese auch erstmals umzäunt, noch heute gibt es einige wenige Begrenzungssäulen aus dieser Zeit, die vielen anderen Säulen stammen aus späterer Zeit.

Auf Graf Marcolini geht auch der Bau des Waldschlösschens als Jagdhaus zurück, welches sich südöstlich der Dresdner Heide befindet. Wenige Meter südlich befindet sich das heute deutlich bekanntere Brauhaus am Waldschlösschen, welches jedoch erst ca. 30 Jahre nach dem Tod von Marcolini durch die neuen Besitzer des Gebietes errichtet wurde.

Weitere Informationen: Stadtwiki Dresden - Wikipedia

Julius Walter Meinhold

Weitere Informationen: Stadtwiki Dresden - Juliusweg

Rudolf Melzer (1866 - 1940)

Nach dem Forstmeister Rudolf Melzer - tätig im Forstamt Klotzsche - wurde die Melzer-Quelle in der Nähe der unteren Wettinbrücke benannt, welche ursprünglich den Namen Ludens-Quelle trug. Das Grabmal von Melzer befindet sich auf dem Johannisfriedhof in Dresden.

Friedrich Wilhelm Meschwitz (1815 - 1888)

Während seines Lebens war Meschwitz im Bereich der Forstwirtschaft tätig und entwickelte zahlreiche neue Methoden zur modernen Bewirtschaftung von Wäldern. Nachdem er 1879 zum Forstmeister ernannt wurde, musste er jedoch aufgrund einer Krankheit diesen Posten nur zwei Jahre später wieder aufgeben. Auf dem St.-Pauli-Friedhof, an dessen Gestaltung er auch beteiligt war, ließ er 1880 neben dem Grab der Familie Meschwitz eine Schindeleiche pflanzen, welche heute noch erhalten ist und einen der größten Bäume dieser Art darstellt. Auch Meschwitz selbst wurde später in dem Familiengrab auf dem St.-Pauli-Friedhof beigesetzt, allerdings ist die Grabstätte heute nicht mehr erhalten. 1946 wurde die Meschwitzstraße in Dresden nach ihm benannt.

Weitere Informationen: Meschwitzstraße - Wikipedia

Heinrich Emil Meschwitz (1869 - 1927)

Heinrich Meschwitz war Offizier, Schriftsteller und Bibliothekar. Im Jahr 1911 veröffentlichte er das Buch „Geschichte der Dresdner Heide und ihrer Bewohnerschaft“, was gemeinhin als eines der Standardwerke zur Dresdner Heide gilt. Nach Heinrich Meschwitz ist die Meschwitzruhe in der Nähe der Rennsteigbrücke benannt, auf dem dort befindlichen Gedenkstein wird er fälschlicherweise als Forstmeister bezeichnet.

Oskar Pusch (1877 - 1970)

Beruflich als Architekt und sächsischer Baubeamter tätig, war Pusch auch Heimatforscher und Autor mehrerer Bücher. Er arbeitete als Gutachter für den Landesverein Sächsischer Heimatschutz und beschäftigte sich intensiv mit verschiedenen Gebieten in Sachsen, so der Sächsischen Schweiz und auch umfangreich mit der Dresdner Heide.

Im Frühjahr 1932 erschien im Verlag C. Heinrich aus Dresden das Buch „Die Dresdner Heide und ihre Umgebung“, welches Oskar Pusch gemeinsam mit Prof. Dr. Otto Koepert verfasste. Dieses Buch war eine umfangreiche Dokumentation und blieb für viele Jahrzehnte das Referenzwerk zur Dresdner Heide.

Aufgrund seiner Verdienste wurde die Puschquelle im Prießnitzgrund nach ihm benannt, in der Sächsischen Schweiz gibt es - aufgrund seiner Kletteraktivitäten mit Pioniergeist - den Puschweg. Auf dem Friedhof der Dorfkirche Schellerhau befindet sich das Grab von Oskar Pusch.

Weitere Informationen: Wikipedia

Albert Richter (1845 - 1898)

Geboren in Langebrück war die Dresdner Heide ein häufiges Motiv des Malers Albert Richter. Landschaften mit Tieren und Jagdszenen waren sein Metier, ihm zu Ehren wurde nach seinem Tod ein Denkmal entlang des Kannenhenkels errichtet.

Weitere Informationen: Stadtwiki Dresden - Albert-Richter-Straße - Wikipedia

Manfred Ruttkowski (1932 - 2015)

In den 1980er Jahren sollten die historischen Wegezeichen in der Dresdner Heide ausradiert werden, viele wurden zu dieser Zeit mit brauner Farbe übermalt oder anderweitig unkenntlich gemacht und wohl auch etliche geschnittene Wegezeichen verschwanden. Der gebürtige Thüringer Manfred Ruttkowski hat einen sehr großen Anteil daran, dass dies nicht vollständig umgesetzt wurde. Im November 1987 wurde vom Kulturbund der DDR die von ihm verfasste Broschüre "Historische Zeichen und Wege der Dresdner Heide" veröffentlicht, welche sich ausführlich mit dem System der Wege und deren Kennzeichnung beschäftigte. Zu dieser Zeit hatte sich auch schon die Interessengemeinschaft Dresdner Heide gebildet, welche sich maßgeblich für den Schutz der Heide einsetzte.

In den Folgejahren fertigte Manfred Ruttkowski Schablonen der alten Heidezeichen an und unter seiner Federführung begann die Erneuerung der Kennzeichnung der historischen Heidewege. Bei dieser Tätigkeit wurde er später vom Arbeitskreis Dresdner Heide unterstützt, dem auch heute die Pflege der alten Wegezeichen obliegt.

Geboren in Thüringen (Stadtilm) erwarb sich Manfred Ruttkowski über mehrere Jahrzehnte große Verdienste um die Dresdner Heide, bevor er 2015 im Alter von 82 Jahren verstarb. Er wurde im nördlichen Teil des Striesener Friedhofes in Dresden beigesetzt.

Martin Schäfer (1902 - 1999)

Im 20. Jahrhundert hat sich der Klotzscher Bürger Martin Schäfer dem Schutz der Wälder gewidmet und um die Einrichtung und Instandhaltung von Rastplätzen, Schutzhütten, Geländern und Treppen verdient gemacht. So hat er gemeinsam mit seinen Brüdern Ludens Ruhe wieder neu aufgebaut und auch an vielen anderen Stellen in der Dresdner Heide hinterließ er seine Spuren. Ihm zu Ehren wurde die Martinsquelle in der Nähe des Kretschelteiches benannt.

Ludwig Schneider (1841 - 1913)

Der Bäckermeister aus der Dresdner Neustadt war ein bekannter Heideläufer, nach ihm wurde, in Anlehnung an seinen Spitznamen Lude, der Rastplatz Ludens Ruhe oberhalb des Prießnitzgrundes benannt, welcher gegenüber der Wettinsäule am Hang liegt. Auch befindet sich dort eine Schutzhütte, von welcher man einen schönen Blick in das Tal der Prießnitz hat. Der Aufstieg zu Ludensruh beginnt in der Nähe der Melzerquelle, welche ursprünglich auch den Namen Ludensquelle hatte.

Paul Alfred Voogt (1835 - 1896)

Als Königlicher Forstmeister war Voogt von 1886 bis 1896 mit der Verwaltung des Langebrücker Reviers in der Dresdner Heide betraut. Ihm zu Ehren wurde nahe Langebrück 1896 ein Gedenkstein errichtet. War dieser ursprünglich vom Ochsenkopf aus zugänglich, führen heute mehrere kleine Pfade vom Gänsefuß zu seinem Platz im Wald.