Dresdner Heide von Anker bis Zirkel - wanderweg.org

Bunker und militärische Anlagen in der Dresdner Heide

An verschiedenen Stellen in der Dresdner Heide befanden sich militärische Anlagen und Bunker. Größtenteils sind diese heute nicht mehr erhalten, auch gibt es keine frei zugänglichen Anlagen. Die militärischen Einrichtungen in der Albertstadt von Dresden werden hier nicht dokumentiert.

Der Dachensberg und die früheren Einrichtungen der Staatssicherheit sowie die heutige Nutzung des Geländes werden in einem Artikel über den Dachsenberg beschrieben.

Königliches Feuerwerkslaboratorium Radeberg

Südwestlich des Radeberger Zentrums, am Rande der Dresdner Heide (Forstabteilung 49), begann 1915 der Bau einer umfangreichen Fabrikanlage für die Herstellung von Zündern, das Königliche Feuerwerkslaboratorium Radeberg. Infolge des 1. Weltkrieges bestand ein großer Bedarf an Zündern, welche hier ab 1916 hergestellt wurden. Neben etlichen Fabrikgebäuden entstanden auch mehrere Sprengstoff-Lagerhäuser sowie eine Schießstandanlage.

Nach dem Waffenstillstand im November 1918, mit dem Ende des 1. Weltkrieges, endete jedoch die Zünderproduktion und es begann eine über viele Jahrzehnte sehr wechselvolle Geschichte für das Fabrikgelände. Diese ist sehr umfangreich auf der Website FeSaRaRob.de dokumentiert. So wird dort auch beschrieben, dass es für einen Teil des Geländes im Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg wieder eine Rüstungsproduktion gab und eine teilweise Nutzung des Geländes durch die Wehrmacht erfolgte. Waren die bereits erwähnten Sprengstoff-Lagerhäuser aus der Anfangszeit des Geländes schon nicht mehr in Betrieb, so wurde die Schießplatzanlage erweitert und genutzt. Auch entstand in dieser Zeit im Werksgelände ein unterirdischer Luftschutzbunker, welcher heute von einem Schützenverein genutzt wird.

Weitere Informationen: FeSaRaRob.de - Sperrgebiet.eu - Wikipedia

Bunker der Höheren SS- und Polizeiführung Elbe

Während des 2. Weltkrieges wurde durch die SS ein Stollen in den früheren Steinbruch am Mordgrund getrieben. Zusammen mit einer Beobachtungsstellung oberhalb diente das Bauwerk als Ausweich-Befehlsstand nach der Zerstörung des Polizeipräsidiums in der Dresdner Innenstadt. Nach dem Krieg wurde es noch kurzzeitig anderweitig genutzt, auch gab es verschiedene Erkundungen. Heute ist die Anlage verschlossen und dient als Fledermausquartier.

Weitere Informationen: Sperrgebiet.eu

Munitionslager der 7. Panzerdivision der NVA

Bereits im 19. Jahrhundert entstanden im Jägerpark militärische Anlagen, so findet man in diesem Bereich der Dresdner Heide heute noch viele frühere Schießbahnen. Für diese wurden auch Munitionslager angelegt, zunächst durch die Königlich-Sächsische Armee, was auch für das frühere Munitionslager im Jägerpark der Fall war. Im weiteren zeitlichen Verlauf wurde dieses durch das Militär ausgebaut, bis dann ab 1956 ein Munitionslager für die 7. Panzerdivision der DDR entstand. Dieses bestand aus einer Vielzahl von Lagerbunkern und Lagerhäusern sowie weiteren Gebäuden. Nachdem 1990 des Gelände an die Bundeswehr überging, wurde es schon bald aufgegeben. Kurz nach der Jahrtausendwende wurden Bauwerke abgerissen, auch die Straßen und Wege wurden beseitigt. Verblieben sind lediglich zwei frühere Munitions-Lagerbunker, welche heute als Fledermausquartier genutzt werden.

Weitere Informationen: Sperrgebiet.eu

Funksendestelle der Nachrichtenkompanie 1281

Etwa 1974 wurde im Wald bei Langebrück die Funksendestelle der Nachrichtenkompanie 1281 errichtet. Nach dem Ende der DDR wurde das Objekt zeitweise als Asylbewerberheim genutzt, bevor es 2008 abgerissen wurde. Sämtliche Bauten wurden entfernt und das Gelände renaturiert.

Weitere Informationen: Sperrgebiet.eu

Objekte der GSSD

Zu DDR-Zeiten waren sehr viele Soldaten der GSSD (Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland) auch im Rahm Dresden stationiert. Neben den offiziell bekannten und von DDR-Seite genehmigten Standorten gab es auch Einrichtungen, die ohne Zustimmmung der DDR-Behörden existierten. So wurden in der Dresdner Heide in den Forstabteilungen 136 und 140 Unterstände und Stellungen angelegt, auch wurde mindestens ein Bunker gebaut. Im Jahr 1990 mussten diese beseitigt werden, der Bunker wurde verfüllt und das Gelände renaturiert. Heute - etwa 30 Jahre nach deren Beseitigung - sind keine Hinweise mehr auf die früheren Anlagen im Wald zu finden.

Weitere Informationen: Sperrgebiet.eu

Weitere Einrichtungen

Am Anfang des Flügel E befindet sich entlang einer früheren Schießbahn der Eingang zu einem kleinen Bauwerk im Untergrund. Seine genaue Funktion ist nicht bekannt, eventuell war es ein Unterstand zur Zielbeobachtung oder für die Zwischenlagerung von Munition gedacht. Auch an anderen Stellen auf dem früheren Militärgelande im westlichen Teil der Dresdner Heide - so z.Bsp. am Kannenhenkel - gab es ähnliche kleinere Unterstände. Und nicht zu übersehen sind auch die vielen früheren Schießbahnen in diesem Bereich.